Hallo liebe Leserinnen und Leser,
und -  bereit für die nächste Reise? Wieder einmal starteten wir zu einem "Rondje Friesland" zwischen Drachten, unserem Heimathafen, Lemmer, Sneek, Harlingen, Leeuwarden und Dokkum.

Als Eva und Ich noch keine gemeinsame "Höhle" besaßen (Sie wohnte in Münster, Ich in Rheine), fuhren wir immer getrennt nach Drachten. Sie im lila Ford, Ich im verräucherten Opel. Dieses Mal waren wir wiederum getrennt unterwegs, wobei sich die Qualität der Fahrzeuge im Laufe der Zeit durchaus gesteigert hat. Eva und Ich hatten zwar drei Wochen auf der LANCELOT gebucht, ich musste aber zwischendurch zurück nach Steinfurt, weil mich ein neuer Kurs erwartete. Für Mitte der ersten Woche erwarteten wir die "Ückerei", die mit ihrer LUPUS Maas, Rhein und Ijssel hinuntersurften. Gemeinsames Ziel war unsere Lieblingsstadt Sneek. Daher stellten wir unser "Bluesmobil" dort schon einmal ab, damit ich von Sneek aus bequem die Heimreise antreten konnte. Zurück ging es dann mit der Bahn.

Wir blieben Samstag und Sonntag noch in unserem Hafen, denn bei DE DRAIT war "Tag der offenen Tür". Dazu gehört natürlich auch eine Fischbude mit allem, was die Nordsee (noch) so hergibt. Unser Standardmenü: Kibbeling met Knoflooksaus.

Eine "Holzhütte" mit Außenborder oder Onkel Toms Hütte mit Verbrennungsmotor? Es gibt schon lustige Gefährte im Charterbetrieb. Im Bild rechts zu sehen: Volker, einer der Hafenmeister und Frau und Herr Bloemhoff von DE DRAIT.

Unser Liegeplatz Nr. 34 bei DE DRAIT.
Am Sonntag brachten wir unser "Bluesmobil" nach Sneek. Damit fuhr ich dann am folgenden Wochenende zurück, weil ich neue Auszubildende bekam, die ich übernehmen sollte.

Earnewâld

Erste Etappe war Earnewâld, gelegen im Naturschutzgebiet 'De Alde Feanen'. Wir waren etwas irritiert, denn die gewohnten Boxen waren nicht mehr vorhanden und am Hafen wurde so einiges umgestaltet. Die Bauarbeiter begannen am nächsten Morgen pünktlich um 7 Uhr. Da sind wir aber flott aus der Koje gefedert, während die den Rüttler anwarfen.

Nach der Schiffswäsche konnte ich Eva wieder in der Sonne parken. Der Flaggenhalter passte auch für die Aufnahme des Sonnenschirms.

Alle Kirchen und öffentliche Gebäude sowie viele Häuser waren mit der Nationalen geflaggt. Denn am 4. Mai ist in den Niederlanden Nationale Dodenherdenking (Nationaler Volkstrauertag) und am 5. Mai der Bevrijdingsdag (Befreiungstag), das Ende der deutschen Besetzung. Schön, dass unser Bundespräsident Joachim Gauck als erstes ausländisches Staatsoberhaupt die zentrale Rede gehalten hat.
Im rechten Bild wohl ein Übungswettstreit der Skûtjes. Zu sehen sind von links nach rechts: Eelkje II (Elahuizen), It Doarp Huzum (Huizum), und zwei, die ich noch recherchieren muss.

Akkrum

Schön am Wasser gelegen: "Het elfde Gebod". Das ist ja durchaus ambivalent interpretierbar. Wir lagen wieder direkt an der "Meinesloot" im Yachthafen "Tusken de Marren", wo wir in 2006 mal einen festen Liegeplatz hatten vor der Überführung nach Münster.

Lemmer

In der Vorsaison und unter der Woche findet man auch noch einen passenden Platz in der Stadt. Ansonsten macht es hier den Eindruck, als hätten einige unserer Landsleute am 5. Mai gar nicht kapituliert...? (Achtung: Ironie!) Wir hatten schon einige Lagemeldungen von der "Ückerei" bekommen und nach der letzten befanden Sie sich schon auf dem Ijsselmeer mit Kurs auf die "Lemster sluis". Ich hatte noch flott eine Lampe am Steuerstand montiert, damit wir endlich Licht für unseren Tisch hatten, da konnten wir uns auch schon auf den Weg Richtung Schleuse machen.

Das "Rijksgetijdmeter" und die "Sluisknechtswoning" bei der Schleuse.
Schleuse ist noch leer und Eva hält Ausschau.
So, die LUPUS ist endlich eingefangen und Bärbel hält die Schleuse fest.
Während Eva das kurze Stück bis zum Liegeplatz mitfuhr, ging ich schon einmal voraus, für ein paar weitere Fotos.
Bevor die Flasche Schampus daran glauben musste, erst noch mal das Schiff vertüddeln!
Fast wie im vergangenen Jahr in Woudsend.
Urinprobe nach dem übermäßigem Genuss von Mineralwasser.

Wir lagen direkt vor Kneipe und Disse. Erstaunlicherweise war abends aber ruhig. Na ja, wer sich diesen Platz aussucht, der muss auch mit Menschen rechnen.

Woudsend

Nach dem Tankstopp für LUPUS in Lemmer ging es weiter nach Woudsend.
Und wie immer an unserem Lieblingsplatz im Yachthafen "De Rakken".

Sneek

In Sneek fanden wir zwei gute Plätze vor "Simon Watersport", dort wo auch die Rundfahrtschiffe festmachen. Eva und Ich feierten unseren ersten Hochzeitstag und zu diesem Anlass gab es einen kleinen Riechbesen.

Bärbel bekam auch "Drachenfutter". Die Fotos sind natürlich gestellt und mehrmals geprobt worden...
Wie es aussieht, schmeißt Eva gerade den Haushalt auf der LUPUS.

Und wieder einmal buntes Hafenkino in HD-Auflösung bei Windstärke 5 vor der Brücke. Dabei kann man sich immer schön entspannen, wenn man nicht gerade selber vor der Brücke rotiert!

Hochzeitstag - da ist knutschen vor dem Waterpoort angesagt und zwar in drei Etappen: Aufstellung nehmen, zielen und treffen, Vollzug melden an Bärbel.

Ich reise zurück nach Steinfurt aber Eva hat schon einen neuen Mann gefunden.
Der übliche Nachmittag an Bord. Haben wir von Sneek eigentlich irgendetwas gesehen?
Horst zieht sich um zum Frühstück.
Da genießt jemand den Ausblick auf Sneek.

Horst macht sich als Adapter nützlich. Der Schlauch war nicht "Gardena-Kompatibel". Nach Horst ist nicht nur die berühmte Garnelenpfanne benannt sondern auch die praktische "Ückerkupplung".

Unsere Damen: Nach der Hausarbeit wieder ein Likörchen.
Tage später trudelte ich dann auch wieder ein und es gab das obligatorische Anlegebier.
Gefolgt von einem "Puntje-Spezialbelag" und Garnelenpfanne "Horst". Der Namensgeber ist hier wieder besonders engagiert.
Unser Liegeplatz für eine Woche.
Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß.

Und manchmal legen auch richtig große Pötte in Sneek an. Das geschah innerhalb von zwei Tagen gleich zweimal. Erster Gast war die AVALON VISIONARY aus Hamburg, die 2012 auch erst fertig gestellt worden ist.

Der Eimer musste rückwärts in die Stadt fahren, legte dort an und nahm noch einige Passagiere an Bord. Nach ungefähr einer Stunde war das Schiff wieder verschwunden. Durch die großen Panoramafenster konnte man direkt in die Kabinen schauen. Die Betten standen so, dass man bequem nach draußen sehen konnte.

Wohin mag nun die Reise gehen?
Letzter Tag in Sneek was diesen Urlaub betrifft. Wir sind häufiger hier als in der Steinfurter Innenstadt.

Während Eva sich mit ihrer mobilen Bügelstation beschäftigt, legt schon das nächste Kreuzfahrtschiff an. Am nächsten Tag folgte die "Prins Willem Alexander" und die war nicht weniger imposant.

Eva hat sich die Ruhepause verdient, denn gleich geht es schon wieder ins Lancelot-Kochstudio. Und da hat sich doch jemand aus England einmal sehr innovative Gedanken gemacht. Wie bekomme ich also zwei Pfannen auf einen Standard Schiffsherd? Natürlich nicht, wenn die Dinger rund sind. Per Zufall gegenüber bei "Simon Watersport" entdeckt - die rechteckige Variante. Endlich gab es wieder geformtes Tier mit Bratkartoffeln.

Middelzeeroute & Franekervaart

Trotz stürmischem Wind und einigen heftigen Regenschauern verließen wir unseren gewohnten Platz in Sneek mit Ziel Franeker. Bärbel und Horst waren im letzten Jahr bereits dort gewesen, Eva und Ich zuletzt auf einem Chartertörn im Jahre 1992. Da fällt mir ein, dass ich die Fotos noch einmal scannen wollte, da war eben noch nicht viel digital. Ist doch eigentlich noch gar nicht so lange her. Eva und Ich entschieden, die Tour über Middelzeeroute und Franekervaart zu machen mit einer Brückenhöhe von minimal 2,40m. Das war für die LUPUS leider nicht machbar, die dann "außen" über "Prinses-Margriet-Kanaal" und "Van-Harinxma-Kanaal" die Etappe absolvierten. Letztendlich kamen Bärbel und Horst eine halbe Stunde später in Franeker an, da wir nur sehr langsam fahren durften und auch wollten.

Es ist einfach toll, was es in Friesland immer wieder zu entdecken gibt. Nachdem die "Middelzeeroute" oder auch "Sneeker Trekvaart" wieder befahrbar gemacht worden waren, sind wir diese Strecken einige Male gefahren, als direkte Verbindung zwischen Sneek und Leeuwarden. Die "Middelzeeroute" beginnt bei der offen stehenden Schleuse bei den Yachthäfen "De Domp" in Sneek und endet am "Van-Harinxma-Kanaal". Um auf die "Franekervaart" zu gelangen, biegt man dann irgendwann (ist ausgeschildert) ein in die "Bozumervaart" mit manchmal sehr schmalen Brücken und einer Kurve gleich dahinter. Und was für eine wunderschöne Landschaft, wenn sich der Fluss durch die Wiesen windet.

Wir haben Easterlittens erreicht mit der ersten beweglichen Brücke. Es war sehr eng und wir hatten richtig viel Wind aber bei Annäherung an die Brücke bekamen wir schon "Grün-Rot" und konnten anschließend ohne Probleme durchfahren.

Letzte Sicht auf Easterlittens, weiter geht es zum nächsten Dorf mit Namen Bruggeburen oder Winsum. Ist das ein Doppeldorf? An der Brücke steht jedenfalls Winsum.

Einige Charterbetriebe bieten nun mittlerweile auch Schiffe an mit Durchfahrtshöhen kleiner als 2,50m. Nur so lassen sich diese Wasserwege entdecken. Und viele Charterer nutzen dieses Angebot bereits.

Nach dieser Brücke passierte es dann - unbemerkt wurden wir in die Vergangenheit geschleudert.
Der "Time warp" hielt noch eine Weile an...
Die modernen Hochspannungsmasten verraten uns: We're back to the future! Außerdem beträgt die Brückenhöhe vor Welsrijp nur 2,40m.
Eva gelingen noch immer die besten Tierportraits.

Franeker

Bei Kilometer 12 mündet die "Frankervaart" in den "Van Harinxma Kanaal". Bis zur Stadt sind es dann noch 3 Kilometer. Kurz nach uns trafen dann auch Bärbel und Horst ein, die den "kleinen Umweg" fahren mussten.

In Franeker erwartete uns an diesem Wochenende ein Rock 'n' Roll Festival.

Der Gitarrist auf dem linken Foto in der Mitte spielt eine "Gibson Firebird", die mir auch noch in meiner (bescheidenen) Sammlung fehlt. Muss ich mal die Frau fragen...!?

Da bin ich aber froh, dass Eva zwei neue "herdkompatible" Pfannen hat.

Mit der nächsten kurzen Etappe ging es nun nach Harlingen. Vor der "Tjerk Hiddessluis", welche in die Nordsee führt, geht es bacbbord in den Hafen vom "WV Harlingen". Vom Hafenmeister wird dann, sofern man weiter möchte, die nächste Brücke geöffnet, so dass man die Liegeplätze in der "N.O. Gracht" anfahren kann. Das taten wir auch, denn dort befinden sich die schönsten Plätze mit Stromanschluss und der Möglichkeit Wasser zu bunkern.

Harlingen

Wir warten auf die Brückenöffnung.

Harlingen war nach einer Stunde erreicht. Nun stand erst einmal Frühstück auf dem Programm: Puntje mit Roastbeef und Garnele. Dazu kann man ein Meerrettich-Update bekommen.

Wir waren schon bereit für "Downtown-Harlingen"...
...während Bärbel noch das neue Hemd von Horst anatomisch optimieren musste.
 Die Skipper sind nun auch "ausgehfein".

Vor dem Rundgang erst einmal eine kleine Geschichtsstunde von WIKIPEDIA:

Im Jahr 777 gründete Gustavus Forteman in Almenum die erste Christenkirche Frieslands. Um 1157 wurde das Kloster Ludingakerke von Eilwardus Ludinga gegründet. Die Mönche legten Grachten an, um den Handel zu stärken. Dadurch gewann das westlich von Almenum liegende, aus zwei „terpen“ (Warften) entstandene Harlingen so an Bedeutung, dass es im Jahr 1234 das Stadtrecht erhielt [2]. Die Stadt kannte eine Blütezeit, als sie sich wirtschaftlich auf Holland orientierte. Ehemals lag der Ort westlicher, aber das Meer riss mehrfach Land weg, so dass sich der Ort langsam verlagerte. 1543 und 1565 erfolgten Erweiterungen nach Norden, die den Noorderhafen zum Binnenhafen machten. 1574 mussten auf Befehl des Statthalters des Herzogs von Alba, Caspar de Robles, die Deiche an der friesischen Küste erhöht werden. 1579 wurde die Stadt wegen des Zuzugs flämischer Mennoniten nach Osten erweitert. Aufgrund des verstärkten Seehandels mit den Anrainern von Nord- und Ostsee folgte 1598 eine Erweiterung der Stadt nach Süden. 1644 wurde die friesische Kriegsflotte in den Zuiderhafen verlegt. Die Handelsschifffahrt beherrschte jedoch weiter Harlingen. Es gab Liniendienste zu den Westfriesischen Inseln, in die ganze Provinz und die Häfen der Zuiderzee bis nach Amsterdam.
Auch heute werden in den Häfen der Stadt eine große Anzahl von Waren umgeschlagen, zum Beispiel Holz, Kies und Vieh.

 
Die Figur rechts steht jetzt bei uns vor der Tür!
Wir sind auch ohne GPS orientiert.
Also, wenn wir das alles ablaufen müssen...
Das mit dem "Daghap" klinkt verlockend!
So schön maritim hier alles...
Gut, dass ich einen Motor habe!
Hier geht es raus (oder auch nicht) auf die Nordsee.
Der Yachthafen von Harlingen.
Das muss einfach sein: Kibbeling und ein Biertje! Rechts unser stimmungsvoller Liegeplatz binnen in der N.O. Gracht.
Abschließend noch ein paar Impressionen von unserem Abendspaziergang.

Und nun ein paar Abbildungen aus Eva's Kochbuch...

Frühstück: Rühreipuntje, Mittag: Bratkartoffel mit Formtier, Abendessen: Matjespuntje.

Leeuwarden

Das sagt WIKIPEDIA:

Seit dem 10. Jahrhundert wurde das Gebiet besiedelt (obwohl neuere Ausgrabungen Reste von Behausungen aus dem 2. Jahrhundert freigelegt haben). Ursprünglich gab es hier drei terpen (Warften), worauf die drei Dörfer Oldehove, Nijehove und Hoek lagen. Im 14. und 15. Jahrhundert wuchsen sie zusammen zur neuen Stadt Leeuwarden. Die Stadt erhielt 1435 die Stadtrechte. Aufgrund seiner Lage an der Middelzee, einer Bucht des Wattenmeeres, war Leeuwarden ein aktives Handelszentrum, bis der Wasserweg im 15. Jahrhundert austrocknete. Danach blieb die Stadt von regionaler Bedeutung als Viehmarkt der umliegenden Wiesengebiete und, nach der Unterwerfung an Albrecht von Sachsen 1498, als Verwaltungszentrum Frieslands. Um 1600 war Leeuwarden mit 15.000 Einwohnern vorübergehend sogar nach damaligen Verhältnissen eine Großstadt. Leeuwarden war ab dem 16. Jahrhundert Residenzstadt des Statthalters der Provinz Friesland, einer der sieben Provinzen der Republik der Niederlande. Friesland hatte, anders als die sechs anderen Gaue, eigene Statthalter. Ein sehr bekannter war Johann Wilhelm Friso von Nassau-Dietz, der nach seinem Tode 1711 von seiner Witwe Marie Luise von Hessen-Kassel nachgefolgt wurde. Diese bei den Friesen sehr beliebte und Marijke Meu (Tante Maria) genannte Prinzessin erwarb sich 1731 ein großes Haus in der Stadt, das seitdem Princessehof heißt. Marijke Meu sammelte kostbares Porzellan; ihre Sammlung ist bis heute in Besitz des Keramikmuseums Princessehof, das sich im selben Gebäude befindet. Nach einem Rückgang im 18. und frühen 19. Jahrhundert kam Leeuwarden durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz (um 1868) zu neuer Blüte.

Sofern frei, liegen wir bekanntermaßen gerne in der Stadt am "Prinsentuin".

Zum Bild links einmal die Beschreibung auf Niederländisch (Quelle: WIKIPEDIA):
Een koerierster is een vrouwelijke koerier, maar tijdens de Tweede Wereldoorlog kreeg het woord een specifieke bijbetekenis. In die periode werden koeriersdiensten voor het verzet vooral door jonge vrouwen uitgevoerd. Zij konden zich makkelijker bewegen en verplaatsen dan jonge mannen, die immers bij elke straathoek zonder meer konden worden opgepakt. De koeriersters werkten in alle delen van het land en in alle geledingen.
Veel grotere organisaties hadden hun eigen koeriersdiensten. Voor de illegale kranten was een distributie-apparaat van levensbelang. Daarnaast wisselden de koeriersters onder meer de volgende goederen uit: distributiebon, valse identiteitsbewijzen, radio apparatuur en zelfs wapens.

Den Typen in der Mitte kenne ich irgendwoher. Der heißt nämlich "Liggeld Betaalautomat" und die Verwandtschaft wird immer größer.

Dokkumer Ee

Wir machen uns wieder auf den Weg mit Ziel Dokkum. Die "Nordergracht" führt uns noch ein Stück durch die friesische Provinzhauptstadt, dann fahren wir über die beschauliche Dokkumer Ee, die Leeuwarden mit dem Wattenmeer verbindet.

Das hübsche Schiff auf dem Bild links mit Namen "Inevitable" sahen wir jeden Tag, denn sie fuhren die gleichen Orte an.
LUPUS liegt auf Sicherheitsabstand. Während der Fahrt hat es ordentlich gekachelt.
In Birdaard werden die beiden Brücken von einer Person bedient. Das führt manchmal zu solchen Dingen wie zwangsläufige Konvoibildung.

Dokkum

Historisches:
Dokkum – ursprünglich Dockinga – wird zum ersten Mal im Zusammenhang mit der Ermordung von Bonifatius urkundlich erwähnt, jedoch ist bis heute nicht geklärt, ob es sich wirklich um die Stadt Dokkum oder vielmehr das in Flandern gelegene Dünkirchen handelt (Details siehe Bonifatius). Im Jahre 1214 predigte Olivier van Keulen den Kreuzzug, an dem sich viele Dokkumer Bürger beteiligten (der Halbmond im Wappen der Stadt erinnert noch heute daran).

Als fünfte Stadt in der Provinz Friesland (nach Stavoren, Harlingen, Leeuwarden und IJlst) bekam Dokkum im Jahre 1298 die Stadtrechte verliehen (siehe auch: Friese elf steden). Im Achtzigjährigen Krieg gegen Spanien lag Dokkum genau zwischen den Fronten, bis es 1572 schließlich wieder in die Hände der Geusen fiel. Erst nach Beginn der Utrechter Union im Jahre 1579 kehrte wieder Ruhe in der Stadt ein.

Durch die damalige Lage mit Verbindung zur Nordsee war Dokkum von großer strategischer Bedeutung, besonders der Handelsverkehr mit Spanien wurde überwiegend über die Stadt abgewickelt. Zwischen 1581 und 1582 wurden Stadtmauern errichtet, und 1597 siedelte sich die Friesische Admiralität (entsprechend der heutigen Marine) in Dokkum an. Durch die Landgewinnungsmaßnahmen und schließlich die Anlage des Kanals „Stroobosser Trekvaart“ (1654–1656) ging die Stadt bankrott. Die Admiralität war bereits 1645 nach Harlingen umgezogen, und Dokkum entwickelte sich von einer Seestadt zu einer Stadt mit eher ländlicher Prägung.

Bis 1984 war Dokkum selbstständige Gemeinde, wurde dann jedoch mit West- und Ostdongeradeel zur heutigen Gemeinde Dongeradeel zusammengelegt. Im Jahr 2004 feierte die Stadt ihr 1250-jähriges Bestehen. Der Tod des Bonifatius ist die erste urkundliche Erwähnung von Dokkum und wird heute als Gründungsjahr der Stadt angesehen.

Ich befinde mich gerade im Energiesparmodus.

Zum letzten Mal in diesem Urlaub (sonst ja wohl hoffentlich nicht!) an Bord der LUPUS. Morgen trennen sich unsere Wege. Bärbel und Horst wollten ursprünglich noch nach Ostfriesland aber das Wetter war eher bescheiden, so dass die beiden im niederländischen Westfriesland blieben. Wir machen noch einen kurzen Abstecher nach Grou und freuen uns dann auf unsere nächste Kreuzfahrt. Da ging es dann nach Sneek. Tja, und wer lag dort zufällig in der Nähe?

Die Gracht in Dokkum ist für uns noch befahrbar. In der Regel liegen wir aber zwischen den beiden Mühlen.

Bis zum nächsten Mal und bleibt gesund: "Should auld acquaintance be forgot, And never brought to mind? Should auld acquaintance be forgot, and days of auld lang syne?"

Wir durchfahren die Stadtgracht in Dokkum mit einer Durchfahrtshöhe von +/- 2,45m (je nach Wasserpegel). So sparen wir uns eine Brückenöffnung. Der weitere Weg wird uns über das "Dokkumer Grootdiep", der "Stroobossertrekvaart", der "Nieuwe Vaart", der "Kuikhoenstervaart" und dem "Prinses Margrietkanaal" nach Grou bringen.

Die letzten Eindrücke von Dokkum, dann sieht man links und rechts wieder Felder, Wiesen, Weideland, Kühe, Schafe, Ziegen, Enten, Haubentaucher, Angela Merkel, Einzaun, Zweizaun, ein Pferd, mehrere Pferde, einen Esel, ein Dromedar, den Stern von Bethlehem...

Schön, das mein Essen auch was isst! Ich bin ja sekundärer Vegetarier!

Grou

Eva gibt wieder Lagemeldung an die "Ückerei". In Grou reparierten (oder kaschierten) wir endlich den Wasserschaden am Schiebedach.
Dieses Mal liegen wir im runderneuerten Gemeindehafen. Bis zum nächsten Mal!
In Grou mit Blick auf den Prinses-Margriet-Kanaal und das Pikmeer.